Interview mit Max Walscheid (Team Sunweb) vor Paris-Roubaix 2017

Dein Debüt bei Paris-Roubaix steht am Sonntag an. Es ist nicht nur Dein erstes Roubaix, sondern Dein erstes Rennen überhaupt mit einer Distanz von über 250 Kilometern. Wie bereitest Du Dich auf dieses sehr spezielle Rennen vor?

„Im Prinzip trainiere ich nicht speziell für die Distanz. Generell arbeite ich im Vorfeld möglichst gut an meiner Form, werde dann über die Rennen besser und hole mir da die nötige Härte. Mit Tirreno-Adriatico und der Katalonien-Rundfahrt hatte ich zwei schwere einwöchige Rundfahrten in meiner Vorbereitung, bei denen die Fahrzeiten auch bis zu sechs Stunden betrugen.“

Hast Du Dir bereits erste Streckenabschnitte angeschaut?

„Die Streckenerkundung steht bei uns zwischen dem Scheldeprijs am Mittwoch und dem Rennen am Sonntag an. Donnerstag und Freitag schauen wir uns dann die Sektoren und Schlüsselstellen an.“

Mit 1,99m und 89kg bringst Du ideale körperliche Voraussetzungen für ein Rennen, wie Paris-Roubaix mit. Wie sehr liegt Dir das Kopfsteinpflaster?

„Bisher immer sehr gut. Ich ‚rolle’ gut über das Pflaster, kann über kurze und mittlere Distanzen sehr viel Kraft produzieren. Das sollte mir auf den Pavé-Sektoren entgegen kommen. Allerdings muss ich auch sagen, dass ich noch nie Pflaster von Roubaix-Kaliber gefahren bin. Ich bin gespannt.“

© A.S.O.
Benötigst Du für Paris-Roubaix aufgrund Deiner Physis spezielles Equipment?

„Ich fahre einen etwas anderen Rahmen als meine Teamkollegen, grundsätzlich benutzen wir aber die gleichen Reifen und Komponenten. Persönlich benutze ich gerne größere Kettenblätter. Ich werde vermutlich eine etwas höhere Übersetzung als der Rest des Teams fahren, das liegt aber nicht unbedingt an Größe und Gewicht.“

Bei Deiner Premiere wirst Du vor allem Deine Kollegen wie Mike Teunissen, den Sieger der U23-Ausgabe von Paris-Roubaix im Jahr 2014,  oder auch Nikias Arndt unterstützen. Welche konkreten Aufgaben kommen auf Dich während des Rennens zu?

„Die genaue taktische Marschroute kenne ich noch nicht. Ich werde versuchen, möglichst lange dabei zu sein und meine Fähigkeiten als Sprinter und Rouleur in Sachen Positionierung und Kraft gewinnbringend einzusetzen. Ich denke, dass ich das Team zum Beispiel gut positionieren kann.“

Welche eigenen Ambitionen hast Du Dir für Dein Debüt gesetzt?

Ich bin sehr motiviert und will auf jeden Fall eine starke Leistung bringen. Trotz erstem Start und damit verbundenem Erfahrungsmangel traue ich mir ein sehr gutes Rennen zu. Ich hatte eine ordentliche Vorbereitung, kann gut mit hektischen Rennsituationen umgehen und das Rennen sollte mir liegen. Sicher wird es schwerer, als gedacht und die Distanz wird mir zu schaffen machen, aber ich würde sehr gerne das Velodrom auf dem Rad erreichen.“