Ein hochkarätiges internationales Fahrerfeld wird am 1. Mai beim traditionsreichsten deutschen Eintagesrennen den Abschluss der Frühjahrsklassiker feiern. Bei Eschborn-Frankfurt werden sich 140 Fahrer aus 20 Teams auf den sehr selektiven Kurs durch den Taunus begeben. Die 57. Auflage des Radklassikers enthält mehr Schwierigkeiten als bisher, verteilt auf 212,5 Kilometer und 3.500 Höhenmeter. Mit der Neugestaltung der Taunusrunde und der anspruchsvolleren Zielanfahrt verspricht der Radklassiker in diesem Jahr ein besonders spannendes Ende der Klassikerkampagne.

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Das Podium des Vorjahres, Alexander Kristoff (UAE-Team Emirates), Rick Zabel (Team Katusha-Alpecin) und John Degenkolb (Trek-Segafredo), bildet die Speerspitze der erstklassigen Meldeliste. „Eschborn-Frankfurt ist mein Heimspiel und zusammen mit den großen Klassikern ganz oben in meinem Kalender. Letztes Jahr war ich dicht dran. Jetzt habe ich alle Podestplätze beim Radklassiker mal ausprobiert. Ganz oben war’s am schönsten und wenn es nach mir geht, kann ich genau das in zwei Wochen wieder erleben“, freut sich Lokalmatador John Degenkolb auf den 1. Mai.

Nach dem Teamwechsel des Seriensiegers Alexander Kristoff werden bei Katusha-Alpecin die Karten neu gemischt. Nach seinem starken Auftritt im Vorjahr kann sich Rick Zabel ebenso Hoffnungen auf einen Sieg machen, wie Teamkollege Nils Politt. Der 24-jährige blickt auf einen erfolgreichen Frühling zurück, den er mit einem 7. Platz bei Paris-Roubaix gekrönt hat. Die internationalen Klassikerspezialisten, wie der mehrfache Grand Tour-Etappensieger Michael Matthews (Team Sunweb) oder der belgische Meister Oliver Naesen (AG2R La Mondiale), wollen in diesem Jahr an der Alten Oper ebenfalls ein Wort um die Radklassiker-Trophäe mitreden.

Klassiker-Experten gegen Top-Sprinter
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Im neugestalteten Finale werden sich die Klassikerfahrer einen Kampf mit den weltbesten Sprintern liefern. Marcel Kittel (Team Katusha-Alpecin) wagt sich nach seinem Debüt im letzten Jahr erneut auf die Radklassiker-Strecke. „Ich freue mich am 1. Mai an den Start zu gehen. Das Rennen ist eine wichtige Stütze für den deutschen Radsport. Die tolle Stimmung und vielen Zuschauer an der Strecke machen das Rennen zu einem absoluten Highlight für uns Rennfahrer. Natürlich sorgt die neue Streckenführung für ein schwereres Rennen. Um ehrlich zu sein, da ist nicht viel zu holen für einen Sprinter wie mich. Nach einer Renn-und Trainingspause möchte ich wieder meinen Rhythmus finden und meine Teamkollegen bestmöglich unterstützen. Je nach Rennverlauf kann Katusha-Alpecin verschiedene Trumpfkarten ausspielen und dafür werde ich mich voll und ganz in den Dienst der Mannschaft stellen“, sagt der 14-fache Etappensieger der Tour de France.

Kittel wird sich beim Radklassiker weiteren Top-Sprintern gegenübersehen. André Greipel (Lotto-Soudal) feiert bei Eschborn-Frankfurt voraussichtlich sein Comeback, nachdem er sich bei Mailand-Sanremo das Schlüsselbein brach und die Frühjahrsklassiker aussetzen musste. Ihren Start angekündigt haben unter anderem auch die mehrfachen Etappensieger des Giro d’Italia Fernando Gaviria (Quick-Step Floors) und Nacer Bouhanni (Cofidis Solutions Crédits) sowie die deutschen Nachwuchssprinter Pascal Ackermann (BORA-hansgrohe) und Phil Bauhaus (Team Sunweb). Während Ackermann zuletzt bei drei belgischen Klassikern seinen ersten Profisieg nur knapp verpasste, hat Bauhaus mit Siegen beim Critérium du Dauphiné oder der Abu Dhabi Tour bereits seine Endschnelligkeit gegen die besten Sprinter der Welt bewiesen.

Großes deutsches Aufgebot

Insgesamt 16 deutsche Fahrer, mehr als die Hälfte der deutschen WorldTour-Profis, wurden in die vorläufigen Aufgebote der Teams für den Radklassiker benannt. Die bergerprobten Fahrer, wie Emanuel Buchmann (BORA-hansgrohe) und Simon Geschke (Team Sunweb), werden sich über die vielen Höhenmeter und die Rückkehr einiger der legendärsten Anstiege aus der Geschichte des Rennens freuen.

Der Radklassiker zieht etablierte Namen genauso an, wie die jungen Talente. Mit Benoit Cosnefroy (AG2R La Mondiale) steht der amtierende Weltmeister der U23-Kategorie in Eschborn am Start des Eliterennens. Fabio Jakobsen sprintete im letzten Jahr zum Sieg bei der U23-Ausgabe von Eschborn-Frankfurt und fährt jetzt ebenfalls bei den Profis. Obwohl erst 21 Jahre alt, ist er bereits Teil der derzeit erfolgreichsten Mannschaft im Peloton und hat mit seinen Siegen bei Nokere Koerse und dem Scheldeprijs einen beeindruckenden Einstand bei Quick-Step Floors gegeben.

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Die Teamliste des diesjährigen Radklassikers lässt auf ein wahres Klassikerfest hoffen: neunzehn der zwanzig Mannschaften sind bei einem der vier Frühjahrsmonumente gestartet. Quick-Step Floors und BORA-hansgrohe sind die beiden Top-Teams im aktuellen WorldTour-Ranking und wollen bei Eschborn-Frankfurt ihre Position mit wertvollen Punkten ausbauen. Mit den Teams Wanty-Groupe Gobert, Cofidis Solution Credits und WB Aqua Protect Veranclassic stehen drei der besten Teams der UCI EuropeTour in Eschborn am Start.

Wir freuen uns über das große Interesse der Teams am Radklassiker. Das Fahrerfeld ist nicht nur namhaft, sondern auch sehr ausgeglichen. Die weltweit besten Talente kämpfen bei Eschborn-Frankfurt gemeinsam mit den Routiniers, die besten Klassikerteams stellen sich bei uns den sehr jungen Mannschaften und die Puncheure wollen den Taunus nutzen, um sich gegen die Top-Sprinter durchzusetzen. Das verspricht Spannung bis zum Schluss“, sagt Claude Rach, Geschäftsführer der Gesellschaft zur Förderung des Radsports, dem Veranstalter von Eschborn-Frankfurt.