Die Straßenradsportler gehören zu den ersten Athleten, die bei den Olympischen Spielen in Tokio um die Medaillen kämpfen. Zum Trio des Russischen Olympischen Komitees (ROC), das im Männerrennen antritt, gehört Ilnur Zakarin von Gazprom-RusVelo. Der 31-Jährige wird am Samstag zusammen mit Pavel Sivakov und Alexander Vlasov den anspruchsvollen Kurs in Angriff nehmen.

Das bergfeste ROC-Trio ist schlagkräftig, aber sieht sich in der Rolle des Underdog. Denn die drei Fahrer reisen mit unterschiedlichen Vorbereitungen nach Japan. Der russische Routinier Ilnur Zakarin peilt genau passend zu den Olympischen Spielen den Höhepunkt seiner Form an. Nach seinem Wechsel zu Gazprom-RusVelo zu Beginn dieser Saison geben Top10-Ergebnisse bei kürzeren Rundfahrten und der russische Vizemeister-Titel Selbstbewusstsein für sein Olympia-Debüt. Alexander Vlasov, als Talent entdeckt und aufgebaut von Gazprom-RusVelo, bestätigt in dieser Saison seine internationale Klasse: Zweiter bei Paris-Nizza, Dritter der Tour of the Alps und Vierter des Giro d’Italia sind Topergebnisse. Pavel Sivakov hat sich nach seinem frühen Giro-Aus und dem Comeback bei der Tour de Suisse in den letzten Wochen ganz gezielt auf Tokio vorbereitet.

Dimitri Konychev, Sport Direktor von Gazprom-RusVelo, betreut das russische Team in Tokio. Das aus deutscher Sicht legendäre Olympiarennen 2000 in Sydney hat der 55-jährige auf Platz 10 beendet. Mit dieser Erinnerung geht das ROC-Team die vergleichbare Distanz am Samstag an. 234 Kilometer mit 4.865 Höhenmeter sind zu absolvieren. Nach dem Start in den Außenbezirken von Tokio führt der Weg zum höchsten Berg Japans. Der Anstieg über mehr als 14 Kilometer sorgt am Mount Fuji für eine Vorentscheidung. Anschließend geht es Richtung Fuji International Speedway, wo mit dem steilen Mikuni-Pass 30 Kilometer vor dem Ziel ein weiterer Härtetest wartet.

Bahnfahrer von Gazprom-RusVelo mit Medaillenchancen

Neben den Straßenradsportlern schickt Gazprom-RusVelo auch Athlet*innen aus dem Bahnradteam nach Tokio. Denis Dmitriev, Daria Shmeleva und Anastasia Voinova starten in der letzten Olympia-Woche im Sprint, Team-Sprint und Keirin. Für den Sprint-Weltmeister und WorldCup-Gewinner Dmitriev ist es bereits der vierte Start bei Olympischen Spielen. Zuletzt gewann er in Rio de Janeiro die Bronzemedaille im Sprintrennen. Die Team-Sprint-Weltmeisterinnen Shmeleva und Voinova holten sich damals die Silbermedaille. Dass die Medaillenhoffnungen auch in diesem Jahr berechtigt sind, zeigen die aktuellen Europameistertitel und Grand Prix-Siege.