Andrew Talansky (Cannondale-Drapac) hat die Königsetappe der Amgen Tour of California gewonnen. Der 28-jährige US-Amerikaner setzte sich am 1.964 Meter hohen Mt. Baldy knapp vor dem Polen Rafal Majka (Bora-hansgrohe) durch, konnte dem Gesamtführenden abgesehen von vier Sekunden Zeitbonifikation für den Sieg aber keine Zeit abnehmen. Dadurch verteidigte Majka vor dem 24 Kilometer langen Einzelzeitfahren am Big Bear Lake am Freitag das Gelbe Trikot. Tagesdritter wurde der Gesamtzweite George Bennett (LottoNL-Jumbo) aus Neuseeland mit zwei Sekunden Rückstand auf Talansky und Majka.

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„Ich hätte natürlich gerne noch etwas Zeit herausgeholt, aber Rafal ist super stark. Ich habe es ein paar Mal versucht, ihn abzuhängen, aber er ist immer wieder zurückgekommen – genau wie Bennett“, sagte Talansky, der im Schlussanstieg drei Mal das Tempo verschärft hatte, sich aber nicht entscheidend absetzen konnte, bevor er auf den letzten 300 Metern innen in der letzten Serpentine an Majka vorbei und zum Sieg sprintete. „Am Ende habe ich mich darauf konzentriert, die Etappe zu gewinnen, anstatt weiter zu attackieren und zu versuchen, Zeit herauszuholen.“

Mit seinem Erfolg am Ende der 125,5 Kilometer kurzen 5. Etappe von Ontario zum Mt. Baldy beendete Talansky auch eine Durststrecke seines Teams Cannondale-Drapac, das seit zwei Jahren ohne WorldTour-Erfolg war.

Vor dem Zeitfahren am Samstag, das rund 2.000 Meter über dem Meer ausgetragen wird, hat Majka nun sechs Sekunden Vorsprung auf Bennett, 25 auf den US-Amerikaner Ian Boswell (Sky) und 44 auf Talansky, der als bester Zeitfahrer in den Top 5 gilt. „Rafal ist auch kein schlechter Zeitfahrer. Man darf ihn nicht unterschätzen“, rückte Talansky die Favoritenrolle im Kampf um den Gesamtsieg von sich weg – genauso wie anders herum Majka: „Ich werde versuchen, das Trikot zu verteidigen, was gegen Talansky und Bookwalter nicht leicht wird. Ich wollte heute Zeit herausholen, aber es war schwer. Ich hoffe wirklich sehr, dass ich es schaffe, aber die Saison ist noch lang mit Tour de France und Vuelta Espana.“

Maximilian Schachmann (Quick-Step Floors) fuhr als bester Deutscher 3:28 Minuten nach Talansky als Tages-20. ins Ziel. Der U23-Vize-Weltmeister im Einzelzeitfahren rutschte vom zehnten auf den 16. Platz der Gesamtwertung zurück und hat 4:22 Minuten Rückstand auf das Gelbe Trikot, allerdings nur 38 Sekunden auf den 15. Platz des Spaniers Samuel Sanchez (BMC).


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Andrew Talansky (Cannondale-Drapac): „Ich hätte natürlich gerne noch etwas Zeit herausgeholt, aber Rafal ist super stark. Ich habe es ein paar Mal versucht, aber er ist immer wieder zurückgekommen, genau wie Bennett. Am Ende habe ich mich dann darauf konzentriert, die Etappe zu gewinnen, anstatt weiter zu attackieren, um zu versuchen Zeit herauszuholen.“

„Rafal ist auch kein schlechter Zeitfahrer. Man darf ihn nicht unterschätzen. Ich werde einfach rausgehen und alles geben, was ich habe.“

„Ich würde nicht sagen, dass ich mich komfortabel fühle vor dem Zeitfahren. Ich wäre lieber im Gelben Trikot, aber wir werden den heutigen Sieg auf der Königsetappe genießen- der erste WorldTour-Sieg für uns seit einiger Zeit.“

„Es war vor der Rundfahrt nicht sicher, wie meine Form sein würde. Aber die Jungs haben volles Vertrauen in mich gesetzt. Und auch gestern haben sie mich gerettet, als ich zu einem schlechten Zeitpunkt einen Platten hatte. Da hätte ich ganz leicht eine Minute verlieren können. Hoffentlich ist das jetzt der Startschuss für einen guten Sommer bei der Dauphiné und der Tour.“

Rafal Majka (Bora-hansgrohe): „Mein Team hat sehr gut für mich gearbeitet. Ich habe nicht gewonnen, bin aber trotzdem Zweiter geworden. Ich werde morgen versuchen, das Trikot zu verteidigen, was gegen Talansky und Bookwalter nicht leicht wird. Ich wollte heute Zeit herausholen, aber es war schwer.“

„Die 24 Kilometer morgen werden nicht einfach, denn es ist etwas anderes, ein Zeitfahren in 2.000 Metern Höhe zu bestreiten. Dort wird sich entscheiden, wer das Rennen gewinnt. Ich hoffe wirklich sehr, dass ich es schaffe, aber die Saison ist noch lang mit Tour de France und Vuelta Espana.“

„Der Mt. Baldy ist ein wirklich schwerer Anstieg. Ich bin ihn zum ersten Mal gefahren und er hat mich wirklich überrascht, mit dem steilen Ende.“