Maximilian Schachmann (Quick-Step Floors) hat in einer engen Entscheidung die 2. Etappe der neu aufgelegten Deutschland Tour gewonnen. Nach 196 hügeligen Kilometern zwischen Bonn und Trier setzte sich der Berliner im Sprint einer vierköpfigen Spitzengruppe gegen Matej Mohorič (Bahrain-Merida) und Tom Dumoulin (Team Sunweb) durch. Der Kölner Nils Politt (Team Katusha-Alpecin) erreichte zeitgleich Platz vier. Mit dem Tagessieg übernahm Schachmann gleichzeitig das Rote Führungstrikot von seinem Teamkollegen und Auftaktsieger Álvaro Hodeg.
Stimmen zur 2. Etappe der Deutschland Tour
„Das Gefühl des Etappensieges ist überwältigend. Ich habe dieses Rennen von Anfang an rot angestrichen in meinem Kalender. Es gab nur drei Chancen für mich bei dem Rennen, daher bin ich sehr glücklich über diesen Sieg. Als Tom im letzten Anstieg ging, wusste ich, dass ich nicht zögern darf. Mit gutem Teamwork haben wir es dann bis zur Ziellinie geschafft. Nils kam von hinten und überraschte uns mit einem frühen Sprint, ich kam in seinen Windschatten und nutze die Geschwindigkeit. Jetzt ist das Ziel die Gesamtwertung. Es kommen allerdings noch zwei schwere Etappen“, sagte der Tagessieger Schachmann im Ziel.
„Heute war meiner Meinung nach die schwerste Etappe. Ich schaffte es, im Finale zu Dumoulin und Schachmann aufzuschließen, am Ende schlug mich Schachmann allerdings knapp. Das ist aber okay. Ich werde es morgen wieder probieren“, äußerte sich der Etappenzweite Mohoric.
„Ich wollte attackieren und etwas versuchen. Meine Form ist im Moment noch ganz gut nach der Tour der France. Daher ging ich heute auf Etappensieg. Im Anstieg dachte ich, ich könnte die anderen distanzieren, und wartete auf den richtigen Moment. Aber Schachmann war heute einfach der stärkere Fahrer. In der Abfahrt habe ich dann versucht ein wenig Kraft für den Sprint zu sparen, aber das ging am Ende nicht auf. Es ist toll, das Rennen zurück im Kalender zu haben, die Resonanz der Zuschauer ist groß“, sagte der Niederländer Dumoulin, Zweiter der diesjährigen Tour de France.
„Ich kam spät an die Gruppe heran und habe mich nur kurz ausruhen können. Ich wusste, dass ich nur mit einem längeren Sprint gewinnen kann, und musste früh antreten. Im Endeffekt ist ein vierter Platz aber nicht so schlecht und die Ausgangsposition für die Gesamtwertung ist nicht verkehrt. Wir wollten das Rennen heute hart machen, da Bora es für Ackermann kontrollieren wollte. Ich denke, das ist uns heute ganz gut gelungen. Max ist heute aber ein verdienter Sieger“, kommentierte Politt im Ziel die Etappe.
Verlauf der 2. Etappe der Deutschland Tour
Das zweite Teilstück der Deutschland Tour bot ein ständiges Auf und Ab, bei der Fahrt durch die Eifel sammelte das Fahrerfeld kräftig Höhenmeter. Insbesondere das Finale mit vier Bergwertungen auf den letzten 70 Kilometern galt als Herausforderung. Nach Start am Poppelsdorfer Schloss in Bonn fanden sich Gaëtan Pons (Leopard Pro Cycling), Etienne van Empel (Roompot – Nederlandse Loterij), John Mandrysch (Team Dauner) und Patrick Haller (Heizomat rad-net.de) in der Fluchtgruppe des Tages zusammen. Rund 40 Kilometer vor dem Ziel, im Anstieg zur dritten Bergwertung in Naurath, holte das Feld die Gruppe jedoch zurück. In der Folge gab es mehrere Attacken aus dem Feld, unter anderem setzte sich kurzzeitig eine Gruppe um den Deutschen Meister Pascal Ackermann (Bora-hansgrohe) ab.
Zur Schlussrunde in Trier zwölf Kilometer vor dem Ziel rollte das dezimierte Hauptfeld allerdings wieder zusammen. Am Petrisberg, die unkategorisierte letzte Steigung 6,5 Kilometer vor dem Ziel, schafften Dumoulin und Schachmann den Absprung aus der Gruppe. Mohoric und Politt schafften in der Abfahrt von hinten noch den Anschluss, doch im Schlusssprint bewies Schachmann die besten Beine.
Die morgige 3. Etappe der Deutschland Tour führt über 177 Kilometer von Trier nach Merzig.