Nach Platz zwei am Vortag hat Matej Mohoric (Bahrain-Merida) die 3. Etappe der Deutschland Tour gewonnen. Der Slowene gewann nach welligen 177 Kilometern von Trier ins saarländische Merzig den Sprint einer dezimierten Favoritengruppe vor dem Kölner Nils Politt (Katusha-Alpecin) und Pieter Vanspeybrouck (Wanty-Groupe Gobert). Mit dem Etappenerfolg übernahm Mohoric durch die Bonussekunden im Ziel das Rote Trikot des Spitzenreiters von Maximilian Schachmann (Quick-Step Floors), der Etappensiebter wurde.
„Gestern war Max einfach stärker als ich, aber heute war ich sehr fokussiert. Das Tempo war heute hoch, aber ich hielt mich lange zurück mit Attacken. Das war nicht einfach, aber ich sagte mir, ich muss mich gedulden. Am letzten Anstieg griff ich dann an, aber ich konnte mich nicht absetzen. Danach konzentrierte ich mich auf den Schlusssprint und die Bonussekunden. Der Sieg freut mich sehr. Ich fühle mich im Moment sehr stark und hoffe, morgen das Trikot verteidigen zu können“, sagte der Etappensieger Mohoric. Der 23-Jährige führt die Gesamtwertung nun mit sechs Sekunden vor Schachmann und zehn Sekunden vor Politt an.
„Klar ist man nicht glücklich, wenn man Etappenzweiter wird. Ich habe im Sprint an den Sieg geglaubt. Als ich dann aber Mohoric im Augenwinkel gesehen habe, dachte ich ‚Mist‘. Mit dem zweiten Platz kann man im Nachhinein aber zufrieden sein und irgendwann wird der Knoten bei uns platzen. Die Etappe war wieder ziemlich hart“, äußerte sich der zweitplatzierte Politt im Ziel.
„Es war am Ende extrem hektisch und nicht einfach die Position zu halten. Die Gruppe war noch sehr groß, jeder wirkte frisch und wollte heute etwas bewegen. Auf den letzten Kilometer verlor ich etwas die Position, und als ich gerade den Sprint anziehe, da geschah der Sturz vor mir und ich musste ausweichen. Das hat mir die Geschwindigkeit genommen. Der Rückstand von sechs Sekunden auf Mohoric ist schwer aufzuholen. Ich werde aber versuchen, das Trikot zurückzuholen“, kommentierte der gestrige Tagessieger Schachmann die Etappe.
Nach Start an der Porta Nigra in Trier verlief das Teilstück zunächst flach an Mosel und Saar entlang. Die Spitzengruppe des Tages fand sich mit Johannes Hodapp (Team Sauerland), Oscar Riesebeek (Roompot Nederlandse Loterij), Juri Hollmann (Heizomat rad-netde), Rick Zabel (Team Katusha-Alpecin), Evgeny Shalunov (Gazprom Rusvelo), Robin Carpenter (Rally Cycling) und Adam Hansen (Lotto Soudal) zusammen. Der Maximalvorsprung betrug vier Minuten, als zähester Fahrer der Gruppe erwies sich der US-Amerikaner Carpenter, der acht Kilometer vor dem Ziel in der Steigung Eller Weg gestellt wurde.
Die letzten 67 Kilometer über zwei Runden auf der berühmten Saarschleife dünnten das Fahrerfeld mit vier von fünf Bergwertungen des Tages aus. Eine späte Attacke durch Warren Barguil (Team Fortuneo-Samsic) und Pieter Weening (Roompot Nederlandse Loterij) wurde an der Flamme Rouge vereitelt. Wenige hundert Meter vor dem Ziel beeinträchtige ein Sturz von Patrick Konrad (Bora-hansgrohe) und Lennard Kämna (Team Sunweb) die Sprintankunft.