In seiner erst zweiten Profi-Saison zeigt Alexander Vlasov vom Gazprom-RusVelo Team das große Potential, mit dem er sich die Beschreibung als Rundfahrttalent verdient hat. Bei der Slowenien-Rundfahrt hat der 23-jährige sich nicht nur das Trikot des Bergkönigs erklettert, sondern auch den dritten Platz der Gesamtwertung – das erste Podiumsresultat bei einem HC-Rennen. Dass sich der letztjährige Gewinner des Baby-Giro neben die Routiniers Ulissi und Visconti unter den besten Drei einordnen darf, liegt neben der aktuellen Form am großen Kampfgeist des Russen.

Vlasov Gazprom RusVelo Slowenien
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Nachdem er auf der zweiten Etappe das Führungstrikot in der Bergwertung übernommen hat, lancierte der 23-jährige Vlasov am Folgetag an der letzten Bergwertung eine Attacke, der nur Ulissi folgen konnte. Mit seinem Bergsprint setzte er ein erstes Ausrufezeichen, zumal sich das Duo bis ins Finale einen Vorsprung vor den Verfolgern sichern konnte. Die schwere vierte Etappe führte zu einer Selektion von vier Favoriten, zu denen auch Vlasov gehörte. Er nutzte den Tag, um uneinholbar das Bergtrikot für sein Team, dessen Titelsponsor die GAZPROM Germania GmbH ist, zu sichern. Das wellige Profil am Schlusstag wurde wieder für Teilungen im Feld genutzt. Dank der Unterstützung seiner Teamkollegen blieb Vlasov stets vorn, erreichte das Ziel in Novo Mesto mit den Topfahrern und verteidigte seine sehr gute Position in der Gesamtwertung.

Best-Form nach Trainingsblock

Diese Woche war eine gute Standortbestimmung. Ich bin sehr gut aus einem langen Trainingsblock gekommen. Das gab mir in den ersten Tagen großes Selbstbewusstsein. Wenn Du das Bergtrikot trägst und mit den Besten mitfahren kannst, motiviert das alle im Team. Ich freue mich sehr über das Ergebnis, vor allem auch, weil ich gemerkt habe, dass noch Luft nach oben ist“, blickt Alexander Vlasov auf die Tour of Slovenia zurück.

Vlasov Gazprom RusVelo Tour of the Alps
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Bereits der Saisonauftakt wies bei Vlasov in die richtige Richtung. Die Frühjahrskampagne in Spanien schloss er bei der Ruta del Sol mit Platz 8 ab. Darauf folgte ein Rennblock in Italien, bei dem Platz 8 bei der Settimana Coppi e Bartali, Platz 4 beim Giro di Sicilia und Platz 10 bei der Tour of the Alps in den Palmarés stehen. Bei der anschließenden Vuelta Asturias klappte es mit dem ersten Podiumsergebnis des Jahres: der dritte Platz sprang bei der Kurz-Rundfahrt, die vom Giro-Sieger Richard Carapaz gewonnen wurde, für den 23-jährigen heraus.

Russische Meisterschaften als nächstes Ziel

Das weitere Programm sieht zunächst die russischen Meisterschaften vor. Für den amtierenden U23-Meister wird es der erste Elite-Einsatz bei den Titelkämpfen in der Heimat. Für Gazprom-RusVelo ist es eine Prestigefrage, das Trikot mit dem weiß-blau-rotem Brustring zum dritten Mal in Folge in der Mannschaft zu halten. Von Russland geht es direkt nach Rumänien zur Sibiu Cycling Tour (03. bis 07. Juli). Und das Ziel ist klar: „Natürlich wird es eine schwere Aufgabe. Aber nachdem wir im letzten Jahr Platz 2 und 3 in der Endabrechnung hatten, kann es für uns in diesem Jahr kein anderes Ziel geben. Die Form ist sehr gut und wir sind top-motiviert, den ersten Saisonsieg einzufahren“, so Vlasov.