Nach Platz drei und zwei auf den Voretappen platze bei Sonny Colbrelli (Bahrain-Merida) auf der Schlussetappe der Deutschland Tour der Knoten: Der Italiener verwies in einem umkämpften Sprint nach 159,5 Kilometern von Eisenach nach Erfurt Yves Lampaert (Deceuninck-Quick Step) und Alexander Kristoff (Team UAE Emirates) auf die weiteren Ränge. Jasper Stuyven (Trek-Segafredo) reichte Platz fünf im Tagesergebnis, um sein rotes Führungstrikot zu verteidigen und den Gesamtsieg der Deutschland Tour zu feiern.

Stimmen im Ziel
Deutschland Tour 2019
© Pixathlon

„Meine Mannschaft hat die Etappe toll kontrolliert und am Ende kam es auf mich an. Ich bin sehr glücklich mit diesem Sieg. Es ist mein erster Gesamterfolg bei einer Rundfahrt, das macht es zusätzlich sehr besonders für mich. Ich hörte bereits im vergangenen Jahre, dass die Rundfahrt toll ist, mit wenig kontrollierten Etappen. Und da war für mich klar, ich möchte hier unbedingt teilnehmen“, sagte der Gesamtsieger Stuyven in Erfurt.

„Heute war der Etappensieg das Ziel, das hat perfekt geklappt. Ich mochte die Strecke der Deutschland Tour sehr. Das waren Etappen, die einem Fahrer wie mir sehr gut liegen“, sagte Tagessieger Colbrelli, der die Gesamtwertung am Ende mit drei Sekunden Rückstand auf Platz zwei abschloss. Dritter wurde der Belgier Lampert mit zwölf Sekunden Rückstand.

Knapp das Nachsehen hatte auf Platz drei mit Kristoff der Tagessieger aus Göttingen. „Die Schlussrunde war mit der ansteigenden Zielgeraden nicht einfach. Das Team hat einen guten Job gemacht und mir wurde der Sprint super angefahren, aber ich hatte einfach nicht die Beine gegen Colbrelli. Leider habe ich auch noch das Sprinttrikot an ihn verloren“, sagte der Norweger, der die Sprintwertung punktgleich auf Platz zwei hinter Colbrelli abschloss. Die Nachwuchswertung gewann U23-Weltmeister Marc Hirschi aus dem deutschen Team Sunweb.

Bester deutscher Fahrer im Tagesergebnis von Erfurt war Simon Geschke (CCC), der aus der Gruppe Platz zehn erreichte. „Es war noch einmal eine schwere Etappe und ich hätte nicht gedacht, dass die Gruppe am Ende so klein ist. Deshalb konnte ich auch in den Sprint reinhalten. In der Gesamtwertung bin ich leider nicht ganz so weit vorne, wie ich gehofft hatte. Die Tour hat trotzdem sehr viel Spaß gemacht“, sagte Geschke. Der gebürtige Berliner beendete die Deutschland Tour mit 23 Sekunden Rückstand auf Platz zwölf als bester deutscher Profi in der Gesamtwertung.

Der Verlauf der vierten Etappe

Direkt nach dem Start im Eisenach setzten sich der gestrige Etappensieger Kasper Asgreen (Deceuninck-Quick Step) und Mads Pedersen (Trek-Segafredo) aus dem Feld ab und bekamen später Gesellschaft durch Jenthe Biermans (Team Katusha-Alpecin), Nans Peters (Ag2r La Mondiale), Magnus Cort (Astana), Kamil Gradek (CCC) sowie Evgeny Shalunov (Gazprom-Rusvelo). Unterwegs sicherten sich Biermans und Cort auf hügeligem Terrain durch den Thüringer Wald die Bergwertungen hinauf zur Neuen Ausspanne und am Ruppberg. Der Vorsprung der Gruppe überstieg jedoch nie mehr als zwei Minuten und nach 80 Kilometern war ihre Flucht zu Ende – einzig Cort rettete sich noch einige Kilometer weiter und gewann den Bergpreis auf über 800 Metern Höhe in Oberhof. Damit sicherte sich der Däne mit acht Punkten die Bergwertung dieser Deutschland Tour.

Im Anschluss verlief die Strecke weitestgehend ohne Schwierigkeiten bis nach Erfurt. Zwischenzeitlich attackierte erst der Luxemburger Ben Gastauer (Ag2r) und später Joshua Huppertz aus Aachen (Lotto Kern Haus), beide kamen allerdings nicht weit. Die Entscheidung fiel auf zwei Schlussrunden mit ansteigender Zielgeraden in Erfurt, auf denen insbesondere Deceuninck-Quick Step ein hohes Tempo forcierte. Den Tagessieg verpasste die belgische Mannschaft allerdings knapp.