Interview mit Jonas Koch (CCC Sprandi Polkowice) zum Arctic Race of Norway 2017

Einige Deiner besten Resultate hast Du in Norwegen erzielt: 2016 wurdest Du Gesamtvierter bei einer stark besetzten Tour des Fjords, in diesem Jahr sprang ein vierter Etappenplatz heraus. Liegt Dir das Terrain besonders gut?

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„Die Landschaft dort ist wirklich gigantisch. Ich war sehr beeindruckt, als ich das erste Mal die Fjorde Norwegens abgefahren bin. Jetzt geht es weiter nördlich. Dort wird es bestimmt nochmal ein paar Grad kälter sein. Ich würde schon behaupten, dass mir dieses Terrain liegt. Auf welligem Terrain konnte ich jetzt schon ein paar Mal zeigen, dass ich mit der Spitze mithalten kann und in der Lage bin, Akzente zu setzen. Bisher bin ich immer mit einem guten Bauchgefühl nach Norwegen angereist. So auch diesmal.“

Bei Deinem WorldTour-Einsatz in London vor wenigen Tagen hast Du Deine aktuelle Top-Form unterstrichen. Mit welcher Zielsetzung gehst Du in das Arctic Race of Norway?

„Ich bin hochmotiviert und werde versuchen auf eine Etappe zu fahren. Wenn sich daraus ein solider Gesamtrang herauskristallisiert, umso besser.“

Du fährst seit März für die polnische Mannschaft CCC Sprandi Polkowice. Wie würdest Du Deinen bisherigen Saisonverlauf beschreiben?

„Bisher war es ein sehr intensives Jahr für meinen Kopf. Bis Februar wusste ich nicht wie es weiter geht, dann endlich war alles unter Dach und Fach. Als ich dann in Schwung kam, hatte ich mit einer Lungenentzündung zu kämpfen, die mich sehr zurückgeworfen hat. Als ich wieder auf einem soliden Level war, bremste mich ein Sturz auf der ersten Etappe der Tour de Suisse aus. Danach folgten zwei weitere Stürze. Somit konnte ich drei Rundfahrten in Folge nicht beenden. Dennoch hat mir das Team immer wieder die Chance gegeben, zurück zu kommen. Darüber bin ich sehr dankbar. Nach London habe ich auch wieder Selbstvertrauen getankt und fahre mit einem guten Gefühl und viel Motivation nach Norwegen.“


Interview mit Max Kanter und Leon Rohde (Stagiaires, Team Sunweb) zum Arctic Race of Norway 2017

Mit dem Arctic Race of Norway steht ausgerechnet das nördlichste Radrennen der Welt für Euren ersten Stagiaire-Einsatz auf dem Programm. Max, Du warst bereits im vergangenen Jahr dabei. Hast Du Leon schon berichtet? Auf was freut Ihr Euch am meisten?

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Max Kanter: „Ich habe Leon schon einiges darüber erzählt, z.B. über die gute Organisation der Rundfahrt, die vielen Zuschauer und den guten Lachs in Norwegen. Am meisten freue ich mich auf die Atmosphäre mit den Zuschauern. Und es ist natürlich etwas Besonderes ein Teil der Profimannschaft zu sein. Ich bin stolz die Farben des WorldTour-Teams Sunweb präsentieren zu dürfen. Jeder Sportler träumt davon, eines Tages sein Hobby zum Beruf zu machen und für ein paar Tage kann ich genau dieses Gefühl genießen.“

Leon Rohde: „Wir haben uns schon viel unterhalten. Ich bin schon Radrennen in dieser Kategorie gefahren. Er erzählte mir aber wie gut organisiert und besonders dieses Rennen ist.“

Letztes Jahr hast Du Dich, Max, klar in den Dienst der Mannschaft gestellt und mit John Degenkolb sprangen dabei zwei zweite Plätze und ein Etappensieg raus. Wie sehr hilft Dir diese Erfahrung in diesem Jahr?

Max Kanter: „Ich glaube, dass diese Erfahrungen mich allgemein weiter brachten. Im Speziellen habe ich gelernt, wie man ein gutes Lead-Out organisiert und wann man eine Gruppe zurückholt. Die Erfahrungen des Vorjahres kann ich jetzt wieder nutzen, wenn es heißt einen Sprint vorzubereiten.“

Die Teams starten beim Arctic Race mit nur sechs Fahrern. Damit sind die Etappen für Euch weniger ein entspanntes Lernen – vielmehr seid Ihr mitten drin. Wie sehr steht Ihr während des Rennens in der Verantwortung? Welche konkreten Aufgaben kommen auf Euch zu?

Max Kanter: „Ich denke, dass wir beide bereit dazu sind, eine gute und wichtige Helferrolle zu übernehmen. Wir haben schon einiges an Erfahrung gesammelt in dieser Saison, speziell in der Rolle einen Sprint anzufahren und das versuchen wir in Norwegen so gut wie möglich zu zeigen. Wir werden wahrscheinlich Teil des Sprintzuges werden, aber auch andere Aufgaben bekommen, wie beispielsweise Ausreißergruppen zu besetzen.“

Leon Rohde: „Kleinere Teams machen das Rennen auf jeden Fall für jeden einzelnen Fahrer härter. Genaue Details habe ich noch nicht, hoffe aber, dass mir das Team zutraut, eine wichtige Helferrolle für unsere Leader zu übernehmen, vor allem bei Sprintankünften.“

Leon – Start im neuen Development Team Sunweb, prestigeträchtiger Sieg bei Rund um Düren, Stagiaire bei den Profis und von Norwegen direkt weiter zur Tour de l’Avenir. Dein bisheriges Jahr klingt optimal. Welche Ziele hast Du Dir für die zweite Saisonhälfte gesteckt?

Leon Rohde: „Ich bin noch nicht 100%ig mit meiner Saison zufrieden. Ich möchte auf jeden Fall die Ergebnisse meiner ersten Saisonhälfte steigern und  bei den hochkarätigen Rennen um Siege mitfahren.“