Peter Sagan vom deutschen Team Bora-hansgrohe hat in Morro Bay die 192,5 Kilometer lange 3. Etappe der Amgen Tour of California gewonnen und damit seinen bereits 16. Tageserfolg auf kalifornischem Boden gefeiert. Seit seinem Debüt bei der Rundfahrt durch den Sonnenstaat als 20-Jähriger im Jahr 2010 gewann der Slowake bei jeder Auflage mindestens ein Teilstück. Im Küstenort Morro Bay verwies der Weltmeister diesmal den 23 Jahre alten Rick Zabel (Katusha-Alpecin) und den Italiener Simone Consonni (UAE Team Emirates) auf die Plätze.
„Ich bin sehr froh, weil es für unser Team so gut läuft“, sagte Sagan im Ziel. „Wir haben gestern und heute gewonnen und haben auch das Gelbe Trikot weiterhin bei uns.“ Die 2. Etappe hatte in San Jose Sagans polnischer Teamkollege Rafal Majka für sich entschieden und somit die Gesamtführung bei der 12. Auflage der Amgen Tour of California übernommen.
Besonders stark setzte sich in Morro Bay aber auch Zabel in Szene. Vor den Augen seines Vaters Erik Zabel wollte der Youngster auf ansteigender Zielgerade eigentlich nur den Sprint für Kapitän Alexander Kristoff anziehen. Doch der Norweger kam nicht mehr an seinem Helfer vorbei und wurde Vierter. „150 Meter vor dem Ziel dachte ich für eine Sekunde, dass ich vielleicht sogar gewinnen könnte. Aber in dem Moment kam dann auch schon Sagan vorbei. Gegen ihn zu verlieren, ist keine Schande“, sagte Zabel, der bereits zwei Wochen zuvor bei Eschborn-Frankfurt Rund um den Finanzplatz Zweiter geworden war – dort hinter Kristoff.
Marcel Kittel (Quick-Step Floors) und John Degenkolb (Trek-Segafredo) kamen bei der mit drei 90-Grad-Kurven auf dem letzten Kilometer und einem steilen Stich in die Zielgerade hinein gespickten Ankunft in Morro Bay nicht über die Plätze zwölf und 15 hinaus. Am Mittwoch sind auf der 4. Etappe von Santa Barbara nach Santa Clarita erneut die Sprinter gefragt, bevor am Donnerstag eine schwere Bergankunft am Mt. Baldy wartet.
Weitere Zitate
Peter Sagan: „Ich bin sehr froh, weil es für unser Team so gut läuft. Wir haben gestern und heute gewonnen und auch das Gelbe Trikot weiterhin bei uns.“
„Ich war in der vorletzten Kurve weit hinten und habe dann bis zur letzten Kurve versucht, Plätze gut zu machen. Danach war es ein großes Durcheinander und ich habe irgendwann einfach angefangen zu sprinten.“
„Mein Bruder hat heute sehr viel Arbeit geleistet und ist fast den ganzen Tag an der Spitze gefahren. Aber ich muss mich beim ganzen Team bedanken.“
Rick Zabel: „Für mich persönlich ist es wirklich schön, einen zweiten Platz zu holen. Aber natürlich wollten wir gewinnen, und das werden wir morgen wieder versuchen.“
„Alex hatte heute einfach nicht die Beine. Das passiert und ist menschlich. Aber vor zwei Wochen in Frankfurt bin ich auch den Leadout für ihn gefahren und er hat vor mir gewonnen. Er ist ein sehr netter Kerl und heute war einfach nicht sein bester Tag. Aber es gibt noch vier Etappen und wir freuen uns, das Rennen hier in toller Landschaft genießen zu können.“
„Wir werden es morgen oder auf der 7. Etappe wieder probieren.“
„Wir sind an Dritter und Vierter Stelle um die letzte Kurve gekommen. Dann kam ich an die Spitze und habe Vollgas gegeben, um einfach ein möglichst lange einen möglichst guten Leadout zu fahren. Aber niemand kam an mir vorbei, und 150 Meter vor dem Ziel dachte ich für eine Sekunde, dass ich vielleicht sogar gewinnen könnte. Aber in dem Moment kam dann auch schon Peter vorbei.“
„Ich habe gezeigt, dass ich im Leadout eine wichtige Rolle spielen kann. Dadurch dass wir mit dem Ziel Etappensiege zur Tour de France fahren werden hoffe ich, dass ich da ein wichtiger Mann sein werde und die Tour fahren kann. Die Vorbereitung ist mit Kalifornien und danach dem Critérium du Dauphiné komplett darauf ausgelegt und ich gebe alles dafür, dort hinzukommen.“
Rafal Majka: „Wir haben jetzt zwei Etappensiege und zwei Trikots, die wir gerne bis zum Ende der Rundfahrt behalten würden. Aber wir werden auch versuchen, noch eine weitere Etappe zu gewinnen – morgen mit Peter und auf der 5. Etappe mit mir.“
„Ich fühle mich gut und wir haben ein starkes Team. Wenn wir dann zum Schlussanstieg kommen, muss man sehen wie es geht. Aber es kommt auch noch das Zeitfahren über 24 Kilometer und ich denke, dass ich noch etwas Zeit herausholen muss.“