Der 1. Mai ist nicht nur Ihre Premiere bei Eschborn-Frankfurt, sondern Ihr erstes Rennen in Deutschland als Kapitän einer deutschen Mannschaft. Macht dieser Umstand Eschborn-Frankfurt für Sie zu einem besonderen Rennen im Kalender?
„Natürlich ist es etwas Besonderes für das Team, aber auch für mich persönlich, hier in Deutschland vor unseren Fans zu starten. Ich fühle mich in Deutschland sehr willkommen und ich hoffe wir feiern eine große Radsport-Party. Die ja nicht die einzige Party in diesem Jahr sein wird, denn der Grand Départ in Düsseldorf liegt ja auch noch vor uns. Das werden spannende Wochen, und ich wünsche mir, dass der deutsche Radsport von all dem profitieren kann.“
800.000 Fans an der Strecke freuen sich auf ein erstklassig besetztes Starterfeld. Unter anderem Sie als Weltmeister, Kristoff als Titelverteidiger, Greipel als Deutscher Meister, Degenkolb bei seinem Heimrennen. Für Sie ist Eschborn-Frankfurt das erste Rennen nach einer dreiwöchigen Rennpause. Ist die Form dann sofort wieder da, um ganz vorne dabei zu sein?
„Das werden wir sehen, wenn es soweit ist. Wir werden mit einem starken Team an den Start gehen und verschiedene Optionen für das Rennen haben. Das wichtigste ist, dass am Ende einer von uns um den Sieg mitkämpft.“
Die Besonderheiten von Eschborn-Frankfurt, wie der extrem steile Mammolshainer Stich (23% Steigung auf 200 Meter) und die kriteriumartige Zielrunde, versprechen für die Zuschauer ein offenes Rennen. Egal, ob frühe Selektion oder Sprint einer Gruppe, Ihnen scheint alles zu liegen. Wie sehe Ihr Wunschszenario für den 1. Mai aus?
„Radsport ist kein Wunschkonzert. Man muss sich auf jede Rennsituation einstellen können, dann ist man vorne mit dabei.“
Weltweit einmalig: bei Eschborn-Frankfurt finden ganze 18 Wettbewerbe an einem Tag statt. Vom Laufrad-Rennen für die Kleinsten über Kinder-Rennen bis zum Inklusionsrennen für junge Menschen mit geistiger Behinderung. Welche Botschaft möchten Sie diesen kleinen und großen deutschen Fans für ihr Rennen am 1. Mai mit auf den Weg geben?
„Das Radsport etwas Wunderbares ist. Jeder braucht etwas im Leben, das ihn motiviert. Mir hat der Radsport viel gegeben. Um etwas zurückzugeben unterstütze ich Jugendliche, denen Radsport etwas bedeutet, in meiner Akademie.“
Als letzte Frage noch: Sie haben Deutschland und die Deutschen jetzt schon eine Weile kennen gelernt. Gibt es etwas, dass Sie in Deutschland besonders mögen und auf der anderen Seite eher gewöhnungsbedürftig finden?
„Deutschland ist toll, ich mag die Deutschen sehr. Man kann sicher sein, dass die Dinge hier angepackt und erledigt werden. Ich habe mich schnell zurechtgefunden, und wüsste nichts, woran ich mich hätte besonders gewöhnen müssen.“