Rafal Majka hat dem deutschen Team Bora-hansgrohe den ersten Etappensieg bei der Amgen Tour of California beschert und am Rande von San Jose das Gelbe Trikot des Gesamtführenden erobert. Der zweifache Bergkönig der Tour de France stellte auf der schweren Bergetappe über den 1.274 Meter hohen Mt. Hamilton einmal mehr seine großen Kletterqualitäten unter Beweis und setzte sich im Bergaufsprint zum Ziel knapp vor dem Neuseeländer George Bennett (LottoNL-Jumbo) durch.

© Amgen Tour of California / Brian Hodes

„Ich erinnere mich daran, wie ich in meinem ersten Profijahr 2011 hier war – und jetzt habe ich eine Etappe gewonnen. Das macht mich sehr glücklich. Dieser Sieg ist auch für meine kleine Tochter, die vor drei Monaten geboren wurde“, sagte der polnische Sieger.

Dritter wurde der US-Amerikaner Ian Boswell (Sky) vor dem Australier Lachlan Morton (Dimension Data), die auf dem Schlusskilometer nicht mehr folgen konnten und die Linie mit sieben Sekunden Rückstand überquerten. Das Quartett hatte sich am Mt. Hamilton rund 50 Kilometer vor dem Ziel aus dem Peloton abgesetzt und von da an einen Vorsprung von zwischen 30 und 60 Sekunden gegenüber der Konkurrenz verteidigt, um schließlich 37 Sekunden Vorsprung auf die Mitfavoriten Andrew Talansky (Cannondale-Drapac) und Brent Bookwalter (BMC) mit ins Ziel zu bringen.

© Amgen Tour of California / Brian Hodes

„Genauso wichtig wie der Sieg ist, dass wir den anderen Fahrern wie Talansky Zeit abgenommen haben“, sagte Majka angesichts des wohl entscheidenden Einzelzeitfahrens über 24 Kilometer am Big Bear Lake am kommenden Freitag. Dort sind Talansky und Bookwalter gegenüber Kletterern wie Majka und Bennett favorisiert. „Es wird schwer mit dem Zeitfahren, aber es kommt auch noch eine harte Bergetappe und da werden wir wieder versuchen, zu gewinnen“, so Majka mit Blick auf die Bergankunft am Mt. Baldy am Donnerstag.

Eine starke Leistung zeigte auf dem 144,5 Kilometer langen Teilstück auch der 23-jährige Deutsche Maximilian Schachmann (Quick-Step Floors). Er kam in der 16-köpfigen Verfolgergruppe als Tageselfter ins Ziel am Motorcycle County Park oberhalb von San Jose. „Die Etappe war wirklich schwer und der Mt. Hamilton sehr hart“, sagte Schachmann im Ziel. „Ich bin schon etwas überrascht, wie gut es lief. Denn ich wurde erst kurzfristig für das Rennen nachnominiert und eingeflogen, habe mich nicht spezifisch darauf vorbereitet und leide noch etwas unter dem Jetlag.“


Weitere Zitate

Rafal Majka (Bora-hansgrohe): „Ich erinnere mich daran, wie ich in meinem ersten Profijahr 2011 hier war – und jetzt habe ich eine Etappe gewonnen. Das macht mich sehr glücklich.“

„Wir waren eine starke Gruppe mit guten Fahrern und am Ende habe ich gewonnen. Das ist wirklich toll. Der Sieg ist auch für meine kleine Tochter, die vor drei Monaten geboren wurde.“

„Heute war eine sehr harte Etappe, aber ich habe gewonnen und genauso wichtig ist, dass wir den anderen Fahrern wie Sanchez und Talansky Zeit abgenommen haben. Es wird schwer mit dem Zeitfahren, aber es kommt auch noch eine harte Bergetappe und da werden wir wieder versuchen, zu gewinnen.“

„Ich denke, wenn wir 1:15 Minuten haben, dann können wir die Rundfahrt gewinnen.“

George Bennett (LottoNL-Jumbo): „Wir haben schon vor einer Woche entschieden, dass wir das Rennen heute richtig schwer machen wollen. Deshalb haben wir die meine Teamkollegen am Anfang des Mt. Hamilton nach vorne geschickt. Wir wollten die anderen Jungs in Probleme bringen, und das haben wir gemacht.“

„Ich bin natürlich etwas enttäuscht, nicht gewonnen zu haben. Aber gleichzeitig ist es gut, Sekunden auf Talansky und Bookwalter und diese Jungs herausgeholt zu haben.“

„Niemand von uns kann Talansky im Zeitfahren schlagen und wir wollten alle möglichst viel Zeit auf ihn herausholen. Deshalb haben wir nicht gezockt, sondern alle voll durchgezogen. Und das braucht man, damit es klappt.“

Maximilian Schachmann (Quick-Step Floors): „Ich bin im Großen und Ganzen zufrieden. Die Etappe war wirklich schwer und der Mt. Hamilton sehr hart.“

„Die Abfahrten waren auf schlechten Straßen wirklich gefährlich und mich hat es in der einen auch leider abgeworfen. Aber es ist nichts weiter passiert. Ich kam dann zurück und im Sprint am Ende war jeder platt. Die Gruppe vorne war stark besetzt und deshalb nicht mehr einzuholen.“

„Was ich am Rande gesehen habe ist wirklich schön, aber ich hatte nicht wirklich Zeit, mir die Landschaft anzugucken. Es war ein stressiger Tag, von Kilometer 0 war es schnell und bis die Gruppe stand dauerte es 45 Kilometer und danach ging es schon in die Berge.“

„Ich war heute schon etwas überrascht. Denn der Anruf, dass ich herfahre kam spät und spontan. Von daher habe ich mich überhaupt nicht spezifisch darauf vorbereitet und bin überrascht. Gestern lief es noch nicht so, weil ich noch etwas Jetlag habe. Aber es wird von Tag zu Tag besser.“

„Für mich ist die Zeitfahr-WM wieder ein großes Ziel. Dafür möchte ich mich über die deutschen Meisterschaften qualifizieren und das ist mein primäres Ziel.“