Marcel Kittel (Katusha-Alpecin) hat zum Auftakt der 13. Amgen Tour of California den Zielstrich als Tagesvierter passiert. Beim Sieg des Kolumbianers Fernando Gaviria (Quick-Step Floors) belegte nach 136 Kilometern auf zwölf flachen Runden durch Long Beach der Australier Caleb Ewan (Mitchelton-Scott) den zweiten Rang vor Weltmeister Peter Sagan (Bora-hansgrohe) aus der Slowakei. Max Walscheid vom deutschen Team Sunweb sprintete auf den achten Platz.
„Ich hatte sehr gute Beine und mein Team hat einen tollen Job gemacht. Sie haben mich in optimaler Position um die letzte Kurve gebracht. Ich freue mich, einen weiteren Sieg geholt zu haben“, sagte der 23-jährige Gaviria nach seinem fünften Saisonerfolg. „Hier sind viele starke Sprinter am Start, deshalb musste ich im Sprint mein Maximum geben. Ich freue mich, dass es gereicht hat„, sagte Gaviria im Siegerinterview.
Der seit Freitag 30-jährige Kittel war an aussichtsreicher Position rund 600 Meter vor dem Ziel in der letzten Linkskurve auf die Beach Access Road am Hinterrad seines Anfahrers Rick Zabel positioniert. „Ich habe mich heute gut gefühlt und vom Speed her war ich schnell. Alexander Kristoff hat mich im Sprint aber etwas blockiert, das kann man auf den letzten 150 Metern nicht mehr gutmachen,“ beschrieb Kittel im Ziel die letzten Meter der Etappe. Und ergänzte: „Mit dem, was wir heute gezeigt haben, können wir erstmal zufrieden sein. Darauf können wir aufbauen.“
Der Rennverlauf
Zuvor hatte vom Start weg ein Ausreißerduo bestehend aus Tanner Putt (United Healthcare) und Andrei Krasilnikau (Holowesko-Citadel) die Etappe bestimmt. Der Maximalvorsprung des US-Amerikaners sowie des Weißrussen betrug nach zwei gefahrenen Runden gut 2:30 Minuten, ehe die Sprinterteams von Kittel, Gaviria und Ewan die Kontrolle übernahmen. Stück für Stück fuhr das Hauptfeld die Lücke zu, so dass die beiden Spitzenreiter eingangs der letzten Runde entlang der Pazifikküste gestellt wurden.
Katusha-Alpecin übernahm etwa fünf Kilometer vor dem Ziel die Spitze und baute seinen Sprintzug für Kittel auf. Doch es war Quick-Step Floors für Gaviria, die als erste um die letzte Kurve auf die Zielgerade bogen. Mit einem frühen Antritt sprintete Gaviria ins Gelbe Trikot der Rundfahrt und hielt die stark aufkommenden Ewan und Sagan auf Distanz.
Vorschau auf die 2. Etappe
Auf der morgigen zweiten Etappe werden sich die Anwärter auf das Gesamtklassement zum ersten Mal zeigen. Der Abschnitt startet in Ventura, nördlich von Los Angeles und führt über wellige 155 Kilometer bis zum Finale auf der Gibraltar Road, einem Anstieg über 12 Kilometer mit durchschnittlich 8%, der zum zweiten Mal nach 2016 wieder Etappenziel ist. Für viele Teams bedeutet dieser Profilwechsel auch ein Tausch der Kapitänsrollen. Rick Zabel (Katusha-Alpecin): „Morgen geben wir alles für Ian Boswell. Er war letztes Jahr hier Gesamtfünfter, deshalb werde ich mich in seinen Dienst stellen. Auch wenn ich am Schlussaufstieg nicht mehr viel für ihn machen kann.“ Sein Sportdirektor Torsten Schmidt ergänzt: „Morgen ist eine der Schlüsseletappen für die Gesamtwertung. Ian ist gut vorbereitet und wir wollen ihn maximal unterstützen.“