Der Radklassiker schärft sein Profil mit neuem Namen, frischem Erscheinungsbild und der Rückkehr legendärer Anstiege.

Der 1. Mai markiert seit dem letzten Jahr den Abschluss der großen Frühjahrsklassiker im WorldTour-Kalender. Ganz im Stile dieser Monumente tritt das traditionsreichste deutsche Eintagesrennen ab sofort mit neuem Namen auf: Eschborn-Frankfurt. Prägnant, ohne Namenszusätze und so international, wie die Region, rücken die beiden Start- und Zielorte in den Mittelpunkt. Auch im Erscheinungsbild wird aus Eschborn-Frankfurt ein moderner Klassiker: Taunushügel sowie Elemente der Skyline von Eschborn und Frankfurt prägen das neue Logo und erzählen auf einen Blick die Geschichte des Rennens.

© Weitsprung / Isaak Papadopoulus

„Der Radklassiker ist Tradition seit 1962 und am 1. Mai tief verwurzelt in der Region. Diese Identität ist ein sehr großer Wert, auf den wir stolz sind und den wir noch klarer betonen wollen. Das frische Design zeigt, dass bei aller Tradition auch ein Klassiker modern auftreten kann. Der neue Name unterstreicht unser Selbstbewusstsein, dass Eschborn-Frankfurt in Nichts den großen Monumenten nachsteht. Hunderttausende feiern auf und an der Strecke ein wahres Radsportfest, internationale Top-Stars kämpfen auf einem echten Klassiker-Parcours, den uns der Taunus ermöglicht“, sagt Claude Rach, Geschäftsführer der Gesellschaft zur Förderung des Radsports, dem Veranstalter von Eschborn-Frankfurt.

Wie im erneuerten Design waren Taunus und Skyline auch die entscheidenden Meilensteine für eine veränderte Streckenplanung. Die 57. Auflage des Radklassikers enthält mehr Schwierigkeiten als bisher, verteilt auf 211 Kilometer und mehr als 2.500 Höhenmeter. Für größere Herausforderungen sorgen die Taunusrunde und ein anspruchsvolleres Finale in Frankfurt. Dafür kehren einige der legendärsten Anstiege aus der Geschichte des Rennens zurück: der Anstieg in Ruppertshain wird dreimal anstatt nur einmal befahren, die Billtalhöhe ist nach sieben Jahren Pause wieder Teil der Strecke und wird gleich zweimal überquert, die Zielanfahrt führt über den Hainer Weg, der bis 2001 die Zielgerade des Rennens war.

© Weitsprung / Isaak Papadopoulus

„Für 2018 haben wir kleine, aber feine Änderungen vorgenommen, um den Klassikercharakter von Eschborn-Frankfurt stärker zu betonen. Nach zweimal Billtalhöhe, dreimal Ruppertshain und viermal Mammolshainer Stich in sehr kurzer Abfolge wird die Gruppe der Sieganwärter in Frankfurt klein sein. Spätestens am Hainer Weg werden einige Fahrer kurz vor dem Ziel versuchen, einem Sprint aus dem Weg zu gehen. Ein schwerer Kurs, viele Möglichkeiten für Attacken und ein nicht vorhersehbarer Ausgang – genau das macht einen echten Klassiker aus“, fasst Fabian Wegmann, zweifacher Gewinner und jetzt Berater für Sport, Rennstrecke und Sicherheit des Elite-Rennens, den neuen Verlauf von Eschborn-Frankfurt zusammen.

Den Zuschauern in Eschborn wird mit dem neutralisierten Start ein ganz besonderes Erlebnis geboten. Für die Profis ist es ein entspanntes Einrollen über die ersten drei Kilometer des Rennens – für die Eschborner die einmalige Möglichkeit, den Top-Stars bei gemächlichem Tempo so nah zu sein, wie an keinem anderen Streckenpunkt. Am Ortsausgang erfolgt der offizielle Start. Für das Peloton geht es zunächst in Richtung Frankfurt und von dort auf die große Taunus-Schleife über Riedberg, Bad Homburg und durch die Altstadt von Oberursel. Nach 45 Kilometern bietet der Anstieg zum Großen Feldberg die erste Herausforderung des Tages. Die Fahrer klettern über elf Kilometer bis auf 850 Meter Höhe. Im Anschluss an diesen bekannten Rennauftakt wartet auf die Profis eine neu gestaltete kleine Taunusrunde.

© Eschborn-Frankfurt.de

Von Glashütten geht es zum Anstieg in Ruppertshain, der in diesem Jahr gleich dreimal absolviert werden muss. Die Runde führt weiter nach Fischbach, Kelkheim, Sulzbach und Schwalbach. Mit dem Mammolshainer Berg steht dann der Anstieg im Profil, der inzwischen zu einer wahren Ikone des 1. Mai geworden ist. Zwar nur knapp 1.000 Meter lang bietet er Steigungen bis zu 23%. Danach wird es nicht weniger anspruchsvoll, denn die Billtalhöhe ist wieder Teil des Radklassikers – ein giftiger Anstieg über 3,5 Kilometer mit bis zu 8,4% Steigung, der zuletzt im Jahr 2011 zu bewältigen war. Diese Runde wird zweimal befahren. Nach der dritten Überquerung des Mammolshainer Stich biegen die Fahrer im kommenden Jahr in Richtung Opel-Zoo und Kronberg ab, um die Steigung kurz darauf erneut zu absolvieren.

Für die abschließenden 35 Kilometer wurde eine neue und selektivere Anfahrt zum Ziel in Frankfurt entworfen. Die Profis fahren über den Main mit der Frankfurter Skyline im Rücken und werden zunächst auf eine Schleife durch Frankfurt-Sachsenhausen geführt. Dabei muss 15 Kilometer vor dem Ziel die Welle am Hainer Weg bezwungen werden. Mit der Fahrt vorbei am neuen Henninger Turm erinnert der Radklassiker an seine historischen Wurzeln, denn dieser Abschnitt war bis zum Jahr 2001 die Zielgerade des Rennens. Der knackige Anstieg über 1.500 Meter bietet den klassikererprobten Fahrern die Chance auf eine entscheidende Attacke. Nach der ersten Zieldurchfahrt an der Alten Oper folgen noch zwei kurze Runden auf dem drei Kilometer langen Innenstadtkurs bevor der Sieger der 57. Ausgabe von Eschborn-Frankfurt feststeht.