Der Kreis Düren freut sich, die Tour de France am Sonntag nach 25 Jahren erneut zu begrüßen. Auf der zweiten Etappe werden die Radprofis 27 Kilometer im Landkreis verbringen. Jackerath macht bei Rennkilometer 105,5 den Auftakt. Weiter geht es Richtung Titz, wo die Verpflegungszone der Etappe eingerichtet ist. Vorbei am Tagebau Hambach, in dem die größten Bagger der Welt im Einsatz sind, führt die Etappe weiter nach Jülich und Aldenhoven.
„Die Tour de France ist die Chance, die Region weltweit mit einigen Schlaglichtern zu beleuchten. Wenn ich das umrechnen würde in einen werblichen Aufwand, dann wäre das für uns vollkommen unerreichbar. Insofern spreche ich hier von einem Glücksfall für die Region. Mit jeder Minute, die wir näher an das Ereignis rücken, steigt die Vorfreude. Ich denke, das wird ein Ereignis sein, von dem wir in 25 Jahren noch sprechen. Dann, wenn die Tour statistisch gesehen, erneut durch den Kreis fährt“, freut sich Wolfgang Spelthahn, Landrat des Kreis Düren, auf die Tour de France.
Der Kreis Düren ist Mitglied der Arbeitsgemeinschaft fußgänger- und fahrradfreundlicher Städte, Gemeinden und Kreise in NRW e.V. und wird mit einem ganztägigen Programm das Fahrrad feiern. An verschiedenen Streckenpunkten der drei Tour-Kommunen Titz, Jülich und Aldenhoven sind Straßenfeste mit Bühnenprogramm, Gastronomie, Musik und Live-Übertragung geplant. Dazu locken Kinderprogramme, Fahrradtouren, Aktionen zum Thema „Sicheres Radfahren“ und der Erwerb des Radsportabzeichens an die Tour-Strecke.
Besonders spektakulär wirkt der Kreis Düren aus der Perspektive der TV-Hubschrauber. Geprägt wird die Region durch die Tagebaue Hambach und Inden, deren Restlöcher nach Abschluss des Kohleabbaus geflutet werden. So entsteht ab dem Jahr 2035 die größte Seenlandschaft Deutschlands. Als Symbol dieser „Landschaft in Bewegung“ steht der Indemann – ein 36 Meter hoher Aussichtsturm, der von der Tour de France-Strecke zu sehen ist. Als Zeichen des Willkommens illuminieren über 40.000 LED-Leuchten den Indemann seit Anfang der Woche abwechselnd in den Farben der französischen Trikolore und des Gelben Trikots.
Darüber hinaus werden weitere besondere Bilder aus dem Kreis Düren um die Welt gehen. Zum Beispiel von der Zitadelle in Jülich, eine über 450 Jahre alte Festungsanlage, oder vom Forschungszentrum Jülich, das mit fast 6.000 Mitarbeitern in Europa zu den größten Einrichtungen der Grundlagenforschung gehört. Auch der Umstand, dass Jülich von 1794 bis 1814 zum französischen Staatsgebiet gehörte, wird anlässlich der Frankreich-Rundfahrt wieder ins Bewusstsein rücken.
Der Kreis Düren besitzt zudem eine lange Radsporttradition. Vom Rennen „Rund um Düren“, das derzeit zu den bedeutendsten Nachwuchsrennen Deutschlands gehört, über Etappen des Giro d’Italia (1973 Verviers-Köln, 2002 Köln-Ans) und der Tour de France, die 1992 auf dem Abschnitt von Valkenburg nach Koblenz den südlichen Teil des Kreises querte.